In einer australischen Studie wurde untersucht, ob eine bessere Ernährung Schmerzen lindern kann – und ob der Effekt vor allem über den Abbau von Körperfett vermittelt wird. 105 Erwachsene mit Übergewicht oder Adipositas nahmen an einem dreimonatigen Programm teil, bei dem sie täglich rund 30 % weniger Kalorien zu sich nahmen. Erhoben wurden Daten zur Ernährungsqualität, zum Körpergewicht, Taillenumfang und Körperfettanteil sowie zu chronischen Schmerzen, Schmerzintensität und schmerzbezogener Lebensqualität – jeweils vor und nach dem Studienbeginn.
Im Verlauf der Studie verbesserten die Teilnehmenden ihre Ernährung deutlich: Sie nahmen mehr nährstoffreiche und weniger verarbeitete Lebensmittel zu sich. Gleichzeitig verloren sie im Schnitt über 7 Kilogramm an Gewicht. Auch der Taillenumfang und der Körperfettanteil sanken. Besonders auffällig: Die Häufigkeit chronischer Schmerzen verringerte sich deutlich von etwa der Hälfte auf nur noch ein Viertel der Gruppe. Auch die Schmerzintensität nahm ab. Viele Studienteilnehmer berichteten außerdem über eine bessere Lebensqualität.
Mithilfe statistischer Analysen versuchte das Forschungsteam herauszufinden, ob diese positiven Veränderungen allein auf den Fettabbau zurückzuführen sind. Im Ergebnis zeigte sich, dass zwar die Reduktion von Körperfett eine Rolle spielte, jedoch hatte die verbesserte Ernährung auch direkte Effekte auf die Schmerzlinderung – unabhängig vom Gewichtsverlust.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hilft demnach nicht nur beim Abnehmen, sondern auch dabei, chronische Schmerzen zu verringern. Weitere Studien sollen klären, wie genau dieser Zusammenhang funktioniert.
Ward, S.J. et al.
Exploring the role of diet quality and adiposity in the pain experience: a mediation analysis
Europ J Nutrition
8/2025
