Etwa ein Drittel der Menschen mit Hautkrankheiten leidet an Depressionen, rund ein Viertel an Angststörungen. Entscheidend sind nicht nur die Schwere der Erkrankung, sondern auch soziale und persönliche Faktoren. Das zeigt eine Untersuchung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Die Forschenden betonen, dass Hautkrankheiten das Leben in vielen Bereichen belasten und dadurch das Risiko für psychische Probleme deutlich erhöhen. Diese Folgen sollten in der medizinischen Betreuung mehr Beachtung finden.
Während in der Allgemeinbevölkerung etwa 4 % an Depressionen oder Angststörungen leiden, sind die Zahlen bei Hautpatientinnen und -patienten deutlich höher. Ursachen sind nicht allein die Krankheit oder ihre Behandlung, sondern auch zusätzliche psychische und soziale Belastungen. Für die Studie kam unter anderem der sogenannte PRIDD-Fragebogen zum Einsatz, mit dem sich körperliche, seelische und soziale Auswirkungen von Hautkrankheiten erfassen lassen.
Analysiert wurden Daten von 3.680 Erwachsenen mit verschiedenen Hauterkrankungen, darunter Psoriasis, Neurodermitis (atopisches Ekzem) und Vitiligo (Weißfleckenkrankheit). Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass 36,7 % der Studienteilnehmer Anzeichen einer Depression und 6,8 % eine schwere Depression zeigten. 26 % litten an Angststörungen. Je stärker die Hautkrankheit den Alltag beeinträchtigte, desto häufiger traten Depressionen und Ängste auf. Der Einfluss der Hauterkrankung erklärte dabei einen deutlich größeren Teil der psychischen Belastung als Alter, Geschlecht oder andere Krankheitsmerkmale.
Silva, N. et al.
Patient-Reported Impact of Dermatological Diseases and Mental Health
EADV Kongress
9/2025
