Sarkopenie wird durch den progressiven Verlust von Skelettmuskelmasse und -funktion charakterisiert, wodurch die Mobilität eingeschränkt und die Lebensqualität reduziert wird. Die Risikofaktoren für Sarkopenie sind ein fortgeschrittenes Alter, wenig Bewegung, Übergewicht und chronische Krankheiten wie Krebs oder rheumatoide Arthrose. Langkettige mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren könnten aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung mit einer Verringerung des Sarkopenierisikos in Verbindung gebracht werden.
In einer aktuellen Übersichtsarbeit wurden nun die Auswirkungen von Omega-3-Fettsäuren auf die Muskelmasse, -volumen und -funktionsparameter untersucht. Im Rahmen der Recherche wurden 66 Studien mit den Endpunkten fettfreie Körpermasse, Skelettmuskelmasse, Mittelarmmuskelumfang, Griffkraft, maximale freiwillige Kontraktion des Quadrizeps (MVC) und maximales Brustdrücken in den Review eingeschlossen.
Das Ergebnis der Überprüfung zeigte einen positiven Zusammenhang zwischen einer Omega-3-Fettsäuren-Supplementierung und der fettfreien Körpermasse, der Skelettmuskelmasse und der Quadrizeps-MVC. Somit zeigt sich, dass die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren einen positiven Einfluss auf die Gesamtmuskelmasse und -kraft des Körpers haben kann. Die Anwendbarkeit der Ergebnisse auf die Sarkopenie-Prävention ist jedoch aufgrund der großen Bandbreite der Dosierungen eingeschränkt.
Julia K. Bird, Barbara Troesch, Ines Warnke, Philip C. Calder
The effect of long chain omega-3 polyunsaturated fatty acids on muscle mass and function in sarcopenia: A scoping systematic review and meta-analysis
Clinical Nutrition ESPEN
10/2021